Los: 141

Ernst, Jimmy

Jimmy Ernst

15 Farblithografien. Abstrakte Kompositionen. Papiergröße je 71 x 56 cm. Aufl. 25/25. Sign. Guter Zustand.


Jimmy Ernst war der Sohn aus der ersten Ehe des Surrealisten Max Ernst mit der Kölner Jüdin Luise Straus (Lou Straus). 1926 wurde die Ehe geschieden. Max Ernst zog 1922 nach Paris und wohnte bei Paul Éluard und dessen Frau Gala. Gala war die spätere Gefährtin und Frau von Salvador Dalí. Jimmy blieb bei seiner Mutter und Maja Aretz, der treuen Haushälterin aus der Eifel, in Köln.
Der Sohn besuchte seinen Vater oft in Paris, wo er mit vielen Surrealisten zusammentraf. In der bekannten Druckerei J. J. Augustin in Glückstadt machte er von 1935 bis 1938 seine Lehre als Schriftsetzer, bis ihm 1938 die Flucht nach Amerika gelang.[1] Dort schlug er sich zunächst als Gelegenheitsarbeiter durch. Anfang der 1940er Jahre begann er als Autodidakt zu malen und löste sich aus dem Bannkreis seines berühmten Vaters.
Seine Mutter hatte sich von Jimmy 1938 mit den Worten verabschiedet: „Ich denke, ich werde hier auf dich warten...hier in Paris sind alle meine Freunde“. Nach ihrer Internierung 1939 im Camp de Gurs und dem vergeblichen Warten auf ihre Ausreisepapiere, versuchte Jimmy, seinen Eltern als Ehepaar ein Visum zu verschaffen; dazu hätten die beiden aber wieder heiraten müssen – ein Ansinnen, das Lou zurückwies. Max Ernst erhielt sein Visum 1941, Lou Straus-Ernst ging in die Haute Provence, wo sie sich in der Obhut des Schriftstellers Jean Giono sicher fühlte – bis zu ihrer Verhaftung und dem Abtransport nach Auschwitz 1944. Am 30. Juni 1944 verliert sich ihre Spur.
Im Sommer 1941 traf sein Vater Max Ernst zusammen mit der Kunstmäzenin Peggy Guggenheim in New York ein, die er Ende des Jahres in dritter Ehe heiratete.
Jimmy Ernst war 1942/43 persönlicher Sekretär von Guggenheims Galerie Art of This Century und hatte 1943 seine erste Einzelausstellung.
1947 heiratete er Edith „Dallas“ Bauman Brody (1923–2011)[4] und hatte mit ihr zwei Kinder.
Er erwarb 1952 die amerikanische Staatsbürgerschaft und lebte in New York City und East Hampton, NY 
Kurz vor Erscheinen seiner Autobiographie A Not-So-Still Life starb Jimmy Ernst 1984 in New York.

Zuschlag: 250 €

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09. Dezember 2023 um 10:00