Los: 545

Juncker, Hans d. Ä., zugeschrieben

Hans d. Ä. Juncker

Zwei museale Alabaster-Reliefs mit Szenen aus dem Alten Testament.


Zwei Gegenstücke. Querrechteckige Alabastertafeln in rötlichen Marmorrahmen mit zwei Szenen aus dem Alten Testament. Rest. 21,5 x 28,5 cm (Tafel), bzw. mit Rahmen 26,5 x 34 cm.


1; Die Auferweckungsvision des Propheten Ezechiel (EZ 37,1-14). Ezechiel beschreibt die Wiederbelebung einer großen Menge von ausgetrockneten Knochen, die unbestattet über eine Ebene verstreut liegen. Er sieht sich im Geist dorthin versetzt und bekommt den Auftrag, über die Toten das Wort des Herrn auszurufen, das ankündigt, was dann nahezu gleichzeitig geschieht: Die Knochen rücken zusammen und überziehen sich mit Sehnen, Fleisch und Haut. In einem zweiten Gang wird dem Propheten das Wort des Herrn an den Geist aufgetragen, der daraufhin von den vier Winden kommt und den Erschlagenen Leben einhaucht. In der anschließenden Gottesrede an Israel wird die Vision auf das in seiner Hoffnungslosigkeit „tote“ Volk gedeutet.


2; Dazu als Gegenstück die Geschichte aus dem Leben Moses (Mose 20,1-13), in der er durch die Hilfe Gottes mit seinem Stab aus einem Felsen dem Volk Israel Wasser gibt und es so vor dem Tod bewahrt.


Hans Juncker war seit Anfang des 17. Jh. in Aschaffenburg am Hof des Mainzer Kurfürsten und später für den Bischof von Worms tätig.


Er bevorzugte als Vertreter des deutschen Manierismus besonders detailreiche vielfigurige Szenerien mit aufwendigen perspektivischen Kompositionen und konnte dadurch seine bildhauerische Meisterschaft in äußerst detailreichen Darstellung der einzelnen Figuren unter Beweis stellen.

Privatsammlung München.

Limitpreis: 12.000 €

Unverkauftes Objekt

566 - Sommerauktion 2021
24. Juli 2021 um 10:00

Literatur:

Vergleichbare Darstellungen finden sich in den Alabaster-Reliefs am Heiligblutaltar in Walldürn, geschaffen von 1622-1626.