Los: 582

Speisgitter aus St. Jodok, Landshut


  1. Jh. Eiche. Mit durchbrochenem, gotischem Maßwerk. Aus sechs Einzelteilen, H. 78 cm, insgesamt L. 614.

Lt. Aussage der Erben wurden die 6 Speisgitter direkt von der Pfarrei St. Jodok /Landshut im Jahre 1958 erworben, also noch vor dem zweiten vatikanischen Konzil, dass vom 11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965 stattfand.

Aufzeichnungen aus dem Nachlass des Einlieferers: "...Speisgitter....6 Teile. Diese waren zum Teil mit handgeschniedeten Scharnieren verbunden und dienten als Abtrennung zum Allerheiligen in der Jodokskirche / Landshut. Anlässlich der großen und für mich unverständlichen Renovierungswelle von ca. 1958/62 in den Kirchen von Landshut wurden diese entfernt. Sie wurden zur "Verbrennung" freigegeben. Dies berichtete mir der Schmiedemeister Schrastetter / Landshut, sodass ich durch Gegenwertzahlung von Eichenbrennholz die Teile erhielt. Wahnsinn ! Sie wurden mit viel Arbeitsaufwand abgebeizt und hergerichtet. Es waren insges. 8 Farbschichten drauf.....“

Anm. Als "Speisgitter" oder Kommunionbank bezeichnet man eine etwa hüfthohe Schranke, die den Altarraum einer Kirche zu dem übrigen Kirchenraum abtrennt. Hier knieten die Gläubigen ehemals beim Empfang der Hl. Kommunion. Bei der Benutzung der Kommunionbank wurde ein Tuch aus Leinen, oft mit Spitzenbesatz darüber gedeckt, dass sogen. "Speis-Tuch", um eventuell herunterfallende Partikel der Hostie aufzufangen Somit stellte auch die Kommunionbank den "Tisch des Herrn" dar.

Zuschlag: 1.600 €

560 - Weihnachtsauktion 2019
14. Dezember 2019 um 10:00

Literatur:

Buch 650 Jahre Freyung und St. Jodok, Pfarrer A. Rössler und Geistl. Rat Max Bengl. Druck Hausler 1988. Seite 129 und Seite 140. "...im Inneren erhielt sie eine komplett neugotische Einrichtung, die von den Landshutern Max Puille und Johann Schuller angefertigt wurde und die Ende der 1950er Jahre anläßlich der Umgestaltung zu euner Sakramentskapelle völlig entfernt wurde." zit. nach: Kunsthistorische Dokumentationen Dr. Stefan Nadler und Maria Hildebrandt M.A. Juli 1997.