Los: 227
Zwei Pfosten eines Hauses
Zwei Pfosten zur Stütze eines Vordaches (Häuptlingshütte). Kamerun, Bamoun. Darstellung kriechende Echsen. Holz. H., ca. je 175 cm.
Sehr selten.
Solche Eingangspfosten, die mit besonderer Vielfalt und Lebendigkeit an den Palästen der Häuptlinge und an Versammlungshäusern angebracht waren, sind früher alle in der Gegend von Babanki oder von wandernden Bati-Schnitzern geschnitzt worden. Nach Paul Germann (Das plastische figürliche Kunstgewerbe im Grasland von Kamerun, in: Jahrb. d. städt. Museums für Völkerkunde zu Leipzig, 1910, No. 4: 37), der selbst noch solche Kunstwerke bewundern konnte, stellen derartige Schnitzereien an Portaleinfassungen die Symbol- oder Totemtiere des Fon (Häuptling) oder einer Geheimgesellschaft dar. Sie dienten rein kultischen Zwecken und hatten keinerlei architektonischen Aufgaben zu erfüllen.
Wegen ihrer Fähigkeit, bei Gefahr den Schwanz oder doch einige Glieder dieses Körperteils abzuwerfen und in der Lage sind, das verlorene Glied wieder zu ersetzen, sah man die Echsen als Bild der Erneuerung – und in weiterem Sinn auch als Symbol für die Wiedergeburt des Lebens und somit des Lichts.
Westdeutsche Privatsammlung
Limitpreis: 18.000 €
Unverkauftes Objekt
19. Oktober 2019 um 10:00