Los: 220

Große Maske

Igala, Nigeria, H. 38 cm. Die Igala sind eine Volksgruppe mit etwa 400 000 Menschen in Nigeria, die südöstlich des Zusammenflusses von Niger und Benue lebt. Aus der Hauptstadt Idah, in der der Attah (Ata), der König der Igala residiert - er wurde schon von Frazer als einer der "menschlichen Götter Afrikas" apostrophiert - soll Tsoede, der Kulturheros, Dynastie- und Reichsgründer der Nupe im 15. Jahrhundert die Technik des Bronzegusses und auch Bronzeskulpturen in das Nupe-Reich mitgebracht haben. Die aus dieser Zeit erhaltenen 10 Tsoede-Bronzen zählen zu den größten und bedeutendsten Bronzeplastiken Afrikas; sie befinden sich im National Museum in Lagos.
An zwei Tagen im Jahr werden bei den Igala die Geister der Ahnen geehrt - an einem Tag in der Regenzeit, an einem in der Trockenzeit. An diesen Tagen, die Ote Egu (wörtlich Getränke für die Geister) heißen, erscheinen alle Masken. Originalreparatur rückwärts mit Blech.

Provenienz: Ketterer München, 20.4.1991, lot. 373 und Neumeister München, A40, 16.11.2006, lot. 169.

Limitpreis: 1.500 €

Unverkauftes Objekt

559 - Herbstauktion 2019
19. Oktober 2019 um 10:00

Literatur:

Abgebildet in: Schaedler, Karl-Ferdinand 1997, Afrikanische Kunst von der Frühzeit bis heute, München (Heyne): Abb. 108, S.177