Los: 283

Brautkrone "Schäppel"

Schwarzwald, 19. Jh. H. 25 cm, ø 35 cm.


Der sogen. „Schäppel“ war im Schwarzwald die Brautkrone und wurde nur an Festtagen oder hohen kirchlichen Feiertagen, zu Hochzeiten oder Taufen getragen. Er war Teil der Schwarzwälder Festtagstracht.
Er wurde am Haarzopf und mit Bändern an den Ohren befestigt.
Nur ledige Jungfrauen durften diesen „Schäppel“ tragen. Die jungen Frauen zeigten dadurch, dass sie „unberührt“ und im heiratsfähigen Alter waren. Schwangeren oder gar Witwen war es untersagt ihn zu tragen, auch nicht bei ihrer Wiederverheiratung.
Verstöße wurden hart bestraft und hatten unangenehme Folgen für die Mädchen.
Der „Schäppel“ war somit nicht nur ein Zeichen der Jungfräulichkeit, sondern mutierte auch in späteren Zeiten zum Statussymbol.
Junge heiratsfähige Männer konnten an ihm erkennen, wer eine „gute Partie“ war; denn die reichen Bauern demonstrierten durch besonders aufwendig gearbeitete Schäppel auf den Köpfen ihrer Töchter ihren Wohlstand und ihr Ansehen.
Teilweise konnte ein „Schäppel“ bis zu vier Kilo wiegen, was den Mädchen viel abverlangte und mitunter Kopfweh verursachte.

Limitpreis: 2.500 €

Unverkauftes Objekt

554 - Kunstauktion Sommer 2018
01. Mai 2025 um 10:00