Los: 215

Repin, Ilja Jefimowitsch, Kopie nach

Ilja Jefimowitsch Repin

"Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief". Öl/Lw. 105 x 190 cm (mit Rahmen 130 x 214 cm). Linke Seite der Leinwand berieben.
Sign. M. Strauss, dat. "23".
Historienbild nach einem Ereignis aus dem Jahr 1676. Der osmanische Sultan Mehmed IV. verlangte die Unterwerfung der Saporoger Kosaken. Bereits 1674 hatte sich der Hetman der rechtsufrigen Ukraine ergeben. Der Erzählung nach sollen die Kosaken daraufhin einen Brief an den Sultan verfasst haben, dessen Inhalt wilde Beschimpfungen an den Sultan enthielt.
Der Künstler Repin erfuhr von der Geschichte um 1878. Er fertigte zunächst eine Kompositionsskizze, heute in der Tretjakow-Galerie aufbewahrt. Um 1880 entstand ein kleinformartiges Ölbildnis (67 x 87 cm ). Im selben Jahr begann Repin ein Gemälde mit den Maßen 2,03 x 3,58 m, welches 1891 vollendet wurde. Es befindet sich im Russischen Museum in St. Petersburg.
Auffallend ist die Verwendung kräftiger Farben, die die Gelassenheit der Figuren unterstreicht. Die detailgetreuen Gesichter spiegeln verschiedene Nuancen der Fröhlichkeit wider, ferner werden auch Personen mit missbilligendem Gesichtsausdruck dargestellt. Zwei Gesichter wurden nach Modellen gefertigt, so der Autor und Journalist Giljarowski als lachender Kosake mit weißer Schaffelmütze und der Kosaken-Forscher Jawornyzkyj als Schreiber in der Bildmitte.
Anmerkung: Die Saporoger Kosaken entstammen der Saporoger Sitsch oder Macht, einer autonomen ukrainischen Staatsform im 17. Jahrhundert. Die Kosaken wurden zu einem privilegierten Militärstand im russischen Zarenreich. 1711-1739 unterstellten sie sich dem Sultan, da der Druck, sich in die staatlichen Ordnung des Zarenreichs einzuordnen, stetig stieg. Der russische Fürst Potjomkin vernichtete 1775 die Sitsch. Dies führte zum Untergang des freien ukrainischen Kosakentums.

Limitpreis: 2.500 €

Unverkauftes Objekt

571 - Herbstauktion 2022, 08. Oktober 2022
08. Oktober 2022 um 10:00